Entrepreneurial Skills Charta verabschiedet: HTW Berlin Erstunterzeichnerin

Entrepreneurial Skills Charta verabschiedet: HTW Berlin Erstunterzeichnerin

5. Juli 2022 — Stifterverband und Campus Founders sind Initiatoren der Entrepreneurial Skills Charta. In elf Thesen formulieren sie, wie Hochschulen unternehmerisches Denken und Handeln erfolgreich vermitteln können. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) hat an der Charta mitgearbeitet. Als eine von 45 Hochschulen in ganz Deutschland hat sie sich als Erstunterzeichnerin verpflichtet, die Charta umzusetzen und Entrepreneurship Education an ihren Einrichtungen zu stärken.

Entrepreneurship Education umfasst die Vermittlung von Kompetenzen, die das unternehmerische Denken und selbstständige Handeln fördern. Kompetenzen, die in der künftigen Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen, darin sind sich alle unterzeichnenden Institutionen der Entrepreneurial Skills Charta einig. Die Charta soll Lehrende und Hochschulleitungen unterstützen, ihre Entrepreneurship-Education-Formate zu entwickeln und umzusetzen.

Zu den Entrepreneurial Skills zählen zukunftsrelevante Kompetenzen wie kreatives und visionäres sowie ökonomisches Denken, aber auch die Fähigkeit, Ressourcen zu mobilisieren und sich und andere zu motivieren. Darüber hinaus geht es auch um Kompetenzen in Teamführung, Urteilsvermögen oder problemlösungsorientiertes Handeln. Um diese Zukunftskompetenzen wirkungsvoll an alle Studierende, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Forschende zu vermitteln, muss die Ausbildung dieser unternehmerischen Kompetenzen strukturell als Querschnittsthema im Curriculum verankert werden. Notwendig sind dafür auch neue, flexible Lehr- und Lernkonzepte, die Organisations- und Fachgrenzen überwinden und sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientieren.

Die unterzeichnenden Hochschulen der Entrepreneurial Skills Charta wollen Maßnahmen ergreifen, um das Verständnis von Entrepreneurial Skills zu verbreiten und entsprechende Kompetenzen zu stärken. Sie rufen andere Akteurinnen und Akteure auf, der Charta beizutreten. Zu den bisherigen Unterzeichnern aus ganz Deutschland gehören große Universitäten wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Universität Konstanz, aber auch zahlreiche Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wie die HTW Berlin.

3 Fragen an... Prof. Dr. Heike Marita Hölzner

Was bedeutet die Unterzeichnung der Charta für die HTW Berlin?

Mit der Unterzeichnung der Entrepreneurial Skills Charta setzen wir ein Signal dafür, dass die HTW Berlin unter Entrepreneurship Education mehr versteht, als den „fast track“ ins Startup. Es geht darum Interdisziplinärität, Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit in den Fokus der Hochschulbildung zu rücken und Studierende dazu zu befähigen, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. So, wie es auch im Leitbild Lehren und Lernen der HTW Berlin verankert ist. Deswegen ist es wichtig, Entrepreneurship Education fachbereichsübergreifend zu fördern.

Wie hat sich die Hochschule in den Entwicklungsprozess eingebracht?

Die Charta ist aus dem Entrepreneurial Skills Programm des Stifterverbandes heraus entstanden. Der erste Entwurf wurde in einem partizipativen Prozess mit weiteren Hochschulen, darunter auch die HTW Berlin, geteilt, diskutiert und verfeinert.

Welche Formate zur Entwicklung von Entrepreneurial Skills gibt es bereits an der HTW Berlin, und was ist noch geplant?

An der HTW Berlin gab es im Jahr 2021 insgesamt 32 curriculare Veranstaltungen in denen gründungsrelevantes Wissen vermittelt wurde. Das entspricht 126 ECTS. Außercurricular waren es sogar ein Vielfaches mehr. Die Angebote reichen von sieben Tagen „Entrepreneurship Summer School“, bis zum einer Stunde „Mindset & Mindfullness“. Wir sind also schon sehr gut aufgestellt, wollen uns damit aber nicht zufrieden geben.

Deswegen erarbeiten wir im BMBF geförderten Projekt IDiA – Ideas in Action momentan an sogenannten „Challenges“. Das sind kompakte Lehreinheiten zu Themen wie Ideenentwicklung, Mindsets, Storytelling, u.v.m., die ohne großen Aufwand in bestehende Veranstaltungen integriert werden können. Sie folgen einem modernen didaktischen Modell, das darauf ausgerichtet den Gründungsgeist in den Studierenden zu entfachen. Es geht also weniger um Instrumente, wie einen Businessplan o.ä. Der multimediale Inhalt inkl. Teaching Notes wird über Moodle zur Verfügung gestellt. Wir suchen noch Kolleg*innen die Interesse daran haben, im kommenden Wintersemester etwas zu testen.