12. Juli 2024 – Zum Abschluss der Neo.Fashion im Rahmen der Berlin Fashion Week konkurrierten die besten Absolvent*innen von 14 deutschen Hochschulen um die Neo.Fashion.Awards. Die Auszeichnung in der Kategorie Best Sustainability Concept erhielt in diesem Jahr die Modedesign-Absolventin Nadine Aurin-Liew von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Die Neo.Fashion ist fester Bestandteil der Berlin Fashion Week. Sie schließt traditionell mit der Best Graduates Show und der Verleihung der Neo.Fashion.Awards ab, die dieses Mal im Atrium Tower am Potsdamer Platz stattfand. Michael Biel, Staatssekretär für Wirtschaft in Berlin, überreichte die Auszeichnungen, die Moderation lag bei Hadnet Tesfai. Eine renommierte Jury, bestehend aus Kerstin Weng, Dao Tran, Claudia Hofmann, Julian Daynov, Lutz Huelle und Mauro Grimaldi, bewertete die Arbeiten von 16 Absolvent*innen von 14 deutschen Hochschulen. Die Auszeichnungen wurden in den Kategorien Best Design, Best Craftsmanship, Best Sustainability Concept und Best Innovation verliehen.

Der Preis in der Kategorie Best Sustainability Concept ging an Nadine Aurin-Liew von der HTW Berlin für ihre Kollektion "Nutzmensch". „Mode kann sowohl ästhetisch ansprechend als auch ein mächtiges Werkzeug für positive Veränderungen sein“, erklärt die Designerin. Mit ihrer Kollektion widmet sie sich einem Thema, das nicht unmittelbar mit der Modeindustrie in Verbindung gebracht wird: Schlachthäuser. 'Nutzmensch' beschäftigt sich mit den oft übersehenen Realitäten von Schlachthausarbeiter*innen. Ein zentrales Gestaltungselement der Kollektion ist 'Cuts of Human', das die Fragmentierung und Entmenschlichung der Arbeiter*innen in Schlachthäusern symbolisiert. Inspiriert von der Zerlegung des Tierkörpers in der Schlachtindustrie werden diese Elemente subtil in die Kleidungsstücke integriert. Zusätzlich wird in 'Nutzmensch' das innovative 'Rotweinleder' eingeführt, eine ethische Leder-Alternative, die umweltbewusst und zu 100% biologisch abbaubar ist.

„Nutzmensch ist ein persönlicher Ansatz, um Bewusstsein zu schärfen, Fragen aufzuwerfen und Veränderungen einzuleiten - nicht durch laute Anklagen, sondern durch mitfühlenden Craftivism und das Erzählen menschlicher Geschichten“, erläutert Aurin-Liew.

Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung in Berlin hat Nadine Aurin-Liew in Australien ein Diploma of Fashion and Merchandising am Kangan Fashion Institute in Melbourne als beste internationale Studentin abgeschlossen. Nach vier Jahren in Australien wollte sie ihre Begeisterung für Mode weiter vertiefen und hat nun erfolgreich ihren Bachelor of Arts an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin im Bereich Modedesign absolviert. Während ihres Diplomas und auch während ihres Bachelor-Studiums hat sie sich intensiv mit Themen der Nachhaltigkeit und sozialen Ungerechtigkeiten auseinandergesetzt. Außerdem wuchs ihre Liebe zu Handwerkskünsten wie Stricken, Weben und der Herstellung eigener Biomaterialien.