HTW Berlin erfolgreich im Bund-Länder-Programm „FH-Personal“
21. Juni 2022 — Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) wird in der zweiten Runde im Bund-Länder-Programm „FH-Personal“ zur Gewinnung und Entwicklung von Professor*innen gefördert. Für das Projekt TIEs - Talent Identification & Empowerment hatte die Hochschule insgesamt rund 8 Millionen Euro beantragt.
„Manchmal müssen alte Krawatten abgeschnitten werden, um neue Bindungen zu ermöglichen. Hierfür steht das Projekt TIEs mit seinem Namen und Anspruch. Die HTW Berlin ist mit ihrer praxisnahen Lehre und Forschung Innovationsmotor für die Wirtschaft und Gesellschaft der Region“, erläutert Prof. Dr. Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssten angehende Professor*innen neben der wissenschaftlichen Expertise auch praktische Berufserfahrung als Voraussetzung die Professur mitbringen. „Für diese doppelte Qualifikation müssen künftige HTW-Professor*innen verstärkt aus der Wirtschaft, staatlichen Institutionen oder freien Berufen gewonnen werden. Das macht die Besetzung von Professuren bei wachsendem Fachkräftemangel zu einer großen Herausforderung“, so der Kanzler und Verfasser des Antrags Claas Cordes. Er ergänzt: „Wir begeben uns in den direkten Wettbewerb mit oft nichtstaatlichen Arbeitgeber*innen und müssen zeigen, wie attraktiv die Arbeit als Professor*in an unserer Hochschule ist.“
Das eigens für Fachhochschulen (FH) bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) entwickelte Programm „FH-Personal“ des Bundes und der Länder setzt genau bei dieser Problematik an. Es unterstützt die Hochschulen dabei, professorales Personal zu gewinnen und zu qualifizieren. Im Fokus der Förderung stehen strategisch begründete, strukturwirksame Instrumente. Hierzu konnten sich die Hochschulen mit einem individuellen strategischen Konzept bewerben. Voraussetzung war eine tiefgreifende Analyse der jeweiligen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken bei der Gewinnung professoralen Personals.
Bund und Länder stellen dafür insgesamt bis zu 431,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren zur Verfügung, die im Verhältnis 71:29 vom Bund und vom jeweiligen Sitzland aufgebracht werden. Im Rahmen eines wissenschaftsgeleiteten Auswahlverfahrens waren im November 2020 in der ersten Auswahlrunde Projekte an 64 Hochschulen in die Förderung aufgenommen worden. Ein Auswahlgremium hat nun in der zweiten und finalen Auswahlrunde entschieden, dass 34 weitere Hochschulen ab 2023 gefördert werden, darunter die HTW Berlin.
Die HTW Berlin konnte die Jury mit Ihrem Projektantrag TIEs - Talent Identification & Empowerment überzeugen. Im Mittelpunkt des Konzepts der HTW Berlin stehen Young Aacdemic Professionals, also promovierte junge Arbeitnehmer*innen. Gezieltes Professurenmarketing, ein internationales Talentnetzwerk und die Entwicklung und Bindung geeigneter Kandidat*innen sollen ineinandergreifen, um neue Zielgruppen im In- und Ausland anzusprechen. Ziel ist außerdem, das Berufsbild Professor*in an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften bekannter zu machen.