Mehr Spaß und Erfolg im Informatikstudium
Berlin, 28. Oktober 2021 - Eine Projektwoche zu Beginn des ersten Semesters, ein besserer Abgleich von Studienerwartungen und den tatsächlichen Studieninhalten, die Verlagerung von Praxisformaten ins erste Semester: Diese und weitere Resultate präsentierten der Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) beim heutigen Abschlussworkshop des Maschinenhaus-Transferprojekts. Das Ziel der Maschinenhaus-Initiative des VDMA: den Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften zu erhöhen und Hochschulen in der Lehre zu beraten und unterstützen.
Externes Feedback fördert Innovation in der Lehre
Wie können wir die Alleinstellungsmerkmale der stark interdisziplinären Studiengänge Umweltinformatik und Ingenieurinformatik noch stärker hervorheben und Verbesserungsmöglichkeiten in der Lehre identifizieren? Wie finden wir die passenden Studierenden und binden sie an die Hochschule? Wie können wir das Profil der Studiengänge schärfen und ihre Bekanntheit erhöhen? Zu diesen Leitfragen fanden im Rahmen des Transferprojekts mehrere Gesprächsrunden mit Studiengangsverantwortlichen, Lehrenden, Studierenden sowie Unternehmen statt. Die Workshops begleiteten Experten des VDMA und des HIS-Institutes für Hochschulentwicklung (HIS-HE). Uwe Krüger von HIS-HE erklärt: „Studienanfängerinnen und -anfänger überblicken vielfach zu Studienbeginn nicht das Zusammenspiel der Module eines Curriculums und lassen sich von theoretischen Grundlagen frustrieren, wenn ihnen der Bezug und die An-wendung in betrieblichen Anwendungsfällen nicht verständlich ist“.
Praxisorientierung, klare Vorstellungen und Spaß führen zum Erfolg
Eine Anregung des Maschinenhauses war deshalb die Durchführung einer Projektwoche im ersten Semester. Geplant ist nun ein Einstieg, der Lust auf mehr macht und die Identifikation mit dem Studiengang erhöht: Studierende können spielerisch an typischen Problemstellungen der Ingenieurinformatik arbeiten und experimentieren. Am Beispiel eines programmierbaren Roboters wird das Technologieverständnis verbessert und die Projektkompetenzen gefördert. So können Studierende gleich zu Beginn des Studiums Erwartungshaltung und Berufsorientierung klar identifizieren. „Beim Studienstart über gezielte Angebote in der Lehre gleichzeitig erste Orientierungen über berufliche Karrierewege und Anwendungsfälle der vermittelten Lehrinhalte zu geben, hilft, aus einem ersten Interesse für ein Studienangebot echte Begeisterung und Ehrgeiz entstehen zu lassen“, so Maschinenhaus-Projektleiter und VDMA-Bildungsreferent Michael Patrick Zeiner.
Ein weiterer Baustein ist die stärkere Profilierung der interdisziplinär angelegten Studiengänge. In der Umweltinformatik ist es beispielsweise gelungen, das Profil des Studiengangs zwischen Informatik und Umweltwissenschaften, „Hackern und Ökos“, zu schärfen und damit die Erwartungen der Studienanfängerinnen und -anfänger sowie die tatsächlich angebotenen Studieninhalte besser aneinander anzugleichen. Darüber hinaus fließen die Projektergebnisse in den zukünftigen Studienplan ein: So werden Praxisformate in das erste Studienjahr verlagert und inhaltliche Wünsche der Studierenden mit neuen Angeboten berücksichtigt für mehr Spaß und Erfolg im Studium. Ferner flossen die Diskussionen aus dem Maschinenhaus-Transferprojekt in die Konzeption des neuen Masterstudiengangs Informatik in den Ingenieurwissenschaften ein.
„Das Maschinenhaus hat uns ein ideales Forum geboten, zusammen mit allen Stakeholdern, nämlich Studierenden, Lehrenden, Unternehmen und Hochschul-Verwaltung einen selbstkritischen Blick auf die aktuelle Studiensituation zu werfen. Wir danken dem VDMA für das praxisnahe Feedback und die konstruktive Zusammenarbeit“, so Dekan Prof. Dr. Volker Wohlgemuth.
Zum erfolgreichen Abschluss des Projekts und zur Würdigung des Engagements des Fachbereich Ingenieurwissenschaften – Technik und Leben überreichte VDMA-Bildungsreferent Michael Patrick Zeiner der HTW Berlin das „Maschinenhaus-Zertifikat“.