Postkoloniale Perspektiven auf Pflanzen: Projekt der HTW Berlin mündet in Ausstellung in Mainz

Postkoloniale Perspektiven auf Pflanzen: Projekt der HTW Berlin mündet in Ausstellung in Mainz

6. Mai 2024 – Die Ausstellung Tiny Unpredictable Material Objects ist das Ergebnis des Teil-Projektes „Sammeln erforschen“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) in Kooperation mit der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen. Erstmals 2022 im Forum Wissen in Göttingen gezeigt, ist die Ausstellung nun vom 8. Mai bis 20. Juni in der Universitätsbibliothek Mainz zu sehen.

Georg Forster (1754–1794) ist in Mainz durch seine führende Rolle bei der Mainzer Republik bekannt. Doch war er nicht nur Revolutionär, sondern auch Naturforscher, Kulturanthropologe, Schriftsteller, Übersetzer und Universitätsbibliothekar. Er war gerade 17 Jahre alt, als er mit seinem Vater zur zweiten Weltumsegelung von James Cook aufbrach (1772–1775). Forsters botanische Präparate, Zeichnungen und Publikationen folgen den Standards der Botanik, die im 18. Jahrhundert zur Wissenschaft wurde. Sie verweisen auf das einheimische Wissen der polynesischen Gesellschaften, das durch die Europäer überschrieben wurde. Rund 250 Jahre nach dem Aufbruch reflektiert die Ausstellung die Weltreisen im Kontext von europäischer Expansion, kolonialer Ausbeutung und hegemonialer Wissensproduktion. Und sie schlägt den Bogen zu den aktivistischen Protesten im Jahr 2019 gegen die Jubiläumsfeiern der Weltumsegelungen. 

Die von der Historikerin Susanne Wernsing kuratierte Ausstellung ist das Ergebnis des Teilprojekts „Sammeln erforschen“ an der HTW Berlin in Kooperation mit der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen. Das Forschungsprojekt wurde von der VolkswagenStiftung gefördert. Erstmals 2022 im Forum Wissen in Göttingen gezeigt, wurde die Ausstellung für die Präsentation in Mainz 2024 geringfügig verändert. Unter dem Titel „Tiny Unpredictable Material Objects“ ist sie nun vom 8. Mai bis 20. Juni 2024 in der Universitätsbibliothek Mainz, Schule des Sehens, Jakob-Welder-Weg 1, dienstags und donnerstags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Der Zugang ist barrierefrei möglich und kostenfrei. Die Eröffnung findet am Dienstag, 7. Mai 2024 um 17:00 Uhr statt. An sechs Terminen im Mai und Juni finden kostenfreie öffentliche Führungen statt. 

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