Trockenheit und Niedrigwasser: Online-Umfrage der HTW Berlin zum Informationsbedarf von Bürger*innen

Trockenheit und Niedrigwasser: Online-Umfrage der HTW Berlin zum Informationsbedarf von Bürger*innen

24. Januar 2023 — Durch den Klimawandel treten Niedrigwasser und Trockenheit in Deutschland immer häufiger und stärker auf. Was bedeutet das für die Bevölkerung, und wie können wir alle darauf reagieren? Bislang fehlen bedarfsgerechte Informationsangebote. Forschende der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) haben daher eine Online-Befragung gestartet und bitten um Teilnahme. 

Berlin gehört zu den trockensten Gebieten der Welt. Wäre Berlin ein Land, stünde es auf Platz 152 der Weltrangliste nach Niederschlagsmenge 2022, hinter Botswana und Israel. Diese Schlagzeile ging vor wenigen Wochen durch die Medien. Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, wie anfällig viele Regionen deutschlandweit für Niedrigwasser und Trockenheit sind.

Die Trockenheit führt unter anderem zum Versiegen von Quellen sowie zu extrem niedrigen Wasserständen in Flüssen und Seen. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf Schifffahrt, Land- und Forstwirtschaft, Energiewirtschaft und Wasserwirtschaft, sondern auch auf die Ökosysteme. Und auch die Menschen leiden dann unter Wasserknappheit, Trockenheit und Hitzestress.

Etwa zwei von drei Deutschen machen sich laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts Civey wegen der Wetterereignisse des Sommers 2022 Sorgen um die Zukunft. Bisher fehlen jedoch maßgeschneiderte Informationsangebote für die Bevölkerung. Wie gut sind die Menschen über das Thema Niedrigwasser und Trockenheit sensibilisiert und informiert? Welche Informationsbedarfe und -wünsche haben sie, bzw. wo benötigen sie Unterstützung? Um Antworten auf diese Fragen zu liefern und passende Angebote zu entwickeln, hat der Masterstudiengang Umweltinformatik der HTW Berlin jetzt eine Online-Befragung gestartet. „Mit der Befragung wollen wir die vielfältigen Informationsbedarfe und -wünsche in der Bevölkerung erfassen, um Ansatzpunkte für bessere Informationsangebote und eine bessere Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung zu finden“, sagt der Leiter der Studie, Prof. Dr. Frank Fuchs-Kittowski.

Die Befragung richtet sich an alle Bürger*innen und ist bis Ende Februar online abrufbar. Sie umfasst 22 Fragen, und die Beantwortung dauert ca. zehn Minuten. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Die Kernergebnisse werden im Frühjahr 2023 auf der Webseite des Projekts NieTro2 veröffentlicht.

Über das Projekt NieTro2

Die Befragung ist Teil des Projekts NieTro2. Im Rahmen des Projekts entsteht ein Entscheidungshilfesystem für den Umgang mit Niedrigwasser und Trockenheit. Kern des Systems ist ein landesweites, ständig arbeitendes Wasserhaushaltsmodell, das kontinuierlich kurz- und mittelfristige Entwicklungen von Durchflüssen im Gewässer, Bodenfeuchte etc. schätzt und aufgabenspezifische Informationen für Expert*innen bereitstellt. Zur Einbindung weiterer Gruppen und insbesondere der allgemeinen Öffentlichkeit sollen mobile Anwendungen wie eine Info-App entwickelt werden.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de