Zwei HTW-Masterarbeiten mit Tiburtius-Preis 2024 ausgezeichnet

Prof. Dr. Dimitrios Zikos und Preisträgerin Evita Hegmann © FU Berlin/Clara Schumann | Preisträger Sebastian Richter © privat

10. Dezember 2024 – Evita Hegmann erhielt den ersten Preis für ihre Abschlussarbeit im Studiengang International and Development Economics, betreut von Prof. Dr. Dimitrios Zikos. Sebastian Richter wurde für seine Masterarbeit im Studiengang Elektrotechnik der zweite Preis verliehen, seine Arbeit betreute Prof. Dr. Matthias Menge.

Bei der Preisverleihung des Tiburtius-Preises der Berliner Hochschulen 2024 überreichte Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP), gleich zwei Preise an Absolvent*innen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) für hervorragende akademische Leistungen.

Erster Preis

Evita Hegmann erhielt den ersten Preis für ihre Arbeit mit dem Titel „Incentives to Support a Better Waste Management System in the Maldives - A Case Study of the Tourism Resort Sector”. Im Masterstudiengang International Development Economics bearbeitete sie eine Fallstudie im Bereich der Tourismusindustrie zum Abfallmanagement auf den Malediven.

„Die Arbeit von Evita war wirklich hervorragend! Was ich so spannend daran finde, ist nicht nur die Qualität der Masterarbeit und die wohlverdiente Anerkennung, die sie erhalten hat. Es ist der Prozess, der zu diesem Ergebnis geführt hat. Evita musste bei jedem Schritt kämpfen: die richtigen Fragen stellen, die richtige Theorie auswählen, um die Ergebnisse zu interpretieren, ihre Empfehlungen dem Realitäts-Check unterziehen. Das ganze Paket von Schwierigkeiten, die alle Studierenden zu bewältigen haben. Was Evita jedoch auszeichnet, ist, dass ihr Engagement und ihre Hingabe es ihr ermöglichten, diese typischen Hindernisse auf die bestmögliche Weise zu überwinden! Ich bin wirklich stolz auf sie“, so Prof. Dr. Dimitrios Zikos, der die Arbeit betreut hat.

„Es war besonders herausfordernd, das technische Konzept der Abfallverwertung mit den erlernten ökonomischen Theorien zu verbinden. Doch der Erfolg, umweltbezogene Konzepte, ökonomische Theorien und deren praktische Anwendung durch Verhaltensökonomie zu vereinen, hat mich wieder einmal überzeugt, dass Umweltschutz nicht isoliert von unserem Wirtschafts- und Sozialsystem betrachtet werden sollte“, sagt Evita Hegmann.

Hegmann hat ihr Masterstudium an der HTW Berlin im Januar 2023 abgeschlossen und ist aktuell als Consultant für Circular & Green Economy bei adelphi tätig. adelphi, ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024, ist ein europäischer Thinktank und eine unabhängige Beratung für Klima, Umwelt und Entwicklung. 

Zweiter Preis

Der zweite Preis ging an Sebastian Richter für seine Masterarbeit „Konzeption und Implementierung der Hard- und Software eines Steuerungscomputers für einen Portalroboter mit dem Raspberry Pi“. Portalroboter sind eine Art Industrieroboter und werden zum Beispiel zur Automatisierung industrieller Fertigungsprozesse eingesetzt. Üblicherweise wird ein Endeffektor - die Roboterhand - auf einem Rahmen oder Schienensystem montiert. Die Bewegungen erfolgen linear in X-, Y- und Z-Richtung. Portalroboter werden von oben beladen und sind von allen Seiten zugänglich.

„Herr Richter hat mit seiner Masterarbeit ein ausgesprochen umfangreiches Thema erfolgreich zum Abschluss gebracht. Der von ihm im Rahmen eines Projekts realisierte mechanische Aufbau des Portalroboters wurde in der Masterarbeit um Aktoren und Sensoren erweitert, sowie mit der erforderlichen Leistungselektronik, Steuerelektronik und Steuersoftware ausgestattet. Vollkommen eigenständig und mit hohem Engagement realisierte Herr Richter ein System, in dem bis hin zu den für Arbeitsmaschinen dieser Art wichtigen Sicherheitsfragen alle Aspekte berücksichtigt sind. Im Ergebnis entstand ein Portalroboter, der einem kommerziellen Industrieroboter kaum nachsteht. Auf diese Weise wurde eine solide Basis für zukünftige Projekt- und Abschlussarbeiten sowie Lehrveranstaltungen geschaffen, die den Studierenden des Studiengangs Elektrotechnik zur Verfügung steht“, so Prof. Dr. Matthias Menge.

„Der Umbau auf Kugelumlauflager stand im ersten Teil der Masterarbeit im Vordergrund. Dadurch konnte die Führungsstabilität des Portalroboters im Vergleich zur ersten Version erheblich verbessert werden. Dies führte zu einem stabileren und gegenüber Schwingungen resistenteren System. Eine Herausforderung und zugleich der Schwerpunkt der Masterarbeit bestand jedoch in der Entwicklung von Hard- und Software zur Steuerung des Portalroboters. Über die GPIO-Pins (General Purpose Input/Output) des Raspberry Pi steuerte ich den parallelen Port des CNC-Breakoutboards an, welches die Signale der Treiberstufen der Schrittmotoren bereitstellt. Für die Auslegung der notwendigen Kabelquerschnitte wurden geltende DIN-Normen herangezogen, um die Sicherheit gewährleisten zu können“, erläutert Sebastian Richter.

Richter hat sein Masterstudium der Elektrotechnik an der HTW Berlin im Dezember 2023 abgeschlossen und arbeitet aktuell als Advanced Systems Engineer bei der EDAG Group. Die EDAG Group ist ein Engineering Unternehmen für Elektrik- und Elektronik-Entwicklung im Automotive Bereich.