Biomasseproduktion-Optimierung auf nassen Moorstandorten und deren thermischen Verwertung (BOnaMoor)
Die herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung von Mooren erfordert deren Entwässerung und verursacht enorme Treibhausgasemissionen sowie fortschreitende Moorsackung. Durch Anhebung der Wasserstände und die Umsetzung von Paludikultur (palus lat. Sumpf), der landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorstandorte, können die Emissionen erheblich reduziert, eine weitere Degradierung des Torfkörpers gestoppt und ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz im Bereich Landnutzung geleistet werden.
Das Verbundprojekt OptiMoor untersuchte Möglichkeiten der Optimierung der Bereitstellung, Aufbereitung und thermischen Verwertung der Biomasse von nassen Moorstandorten.
In dem Projekt verfolgen Forschung und Praxis das gemeinsame Ziel, ausgehend von einem konkreten Pilotvorhaben (Biomasseheizwerk Malchin), die thermische Verwertung von Niedermoorbiomasse zu evaluieren, optimieren und damit die Grundlage für die Übertragbarkeit dieser Stoffstromkette zu legen.
Es war vorgesehen elf verschiedene Brennstoffvarianten im Rahmen von Praxisversuchen zu verfeuern. Hierdurch können die Möglichkeiten zur Optimierung der Verfeuerung systematisch im Praxisbetrieb überprüft werden. Ansatzpunkte zur Optimierung bestehen bei der Wahl bzw. der Mischung unterschiedlicher Brennstoffe, deren Aufbereitung sowie bei der Anpassung des Produktionsmanagements (Anpassung Erntezeitraum).
Die Verbrennungsversuche wurden wissenschaftlich begleitet und Möglichkeiten zur Optimierung der Verbrennungseigenschaften im Labor analysiert. Ziel war es, Empfehlungen zur Optimierung der Wärmeproduktion bei der Verfeuerung von Halmgütern abzuleiten (AP3).
Das Projekt untersuchte weiterhin, wie durch die Wahl des Erntezeitpunktes die Gehalte verbrennungskritischer Inhaltstoffe reduziert sowie der Nährstofftransfer mit der Biomasse reguliert werden kann. Ziel war es, Managementempfehlungen für die Rohstoffbereitstellung zu entwickeln (AP2).
Darüber hinaus wurde die Wirtschaftlichkeit von Ernte und Verwertung der Biomasse analysiert und für die betrachteten Stoffstromketten Betriebszweiganalysen durchgeführt.
Für die Produktionsverfahren und die thermische Verwertung der Biomasse wurde zudem eine Ökobilanz erstellt, um nicht nur die Höhe der Treibhausgasreduktionen zu ermitteln, sondern auch die Optimierungsmöglichkeiten aus Sicht des Klimaschutzes herauszuarbeiten (AP 4).
Da mit dem Heizwerk Malchin der Stoffstrom bereits in einem Pilotbetrieb realisiert ist, kann von einem großen Potential für die Übertragbarkeit ausgegangen werden. Daher stellt die Wissensaufbereitung und individuelle Beratung zum Praxistransfer einen weiteren wichtigen Baustein des Projektes dar (AP 5).
Die enge Zusammenarbeit von Forschung und Praxis in dem Verbundprojekt OptiMoor gewährleistet, dass sich die untersuchten Fragestellungen an den Anforderungen der Praxis orientieren. So können direkt Handlungsempfehlungen für eine Übertragung des Ansatzes abgeleitet werden.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr.-Ing. Mirko Barz (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Dipl.-Ing. Guy-Rod Kabengele (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Förderprogramme
Nachwachsende Rohstoffe