Die Integration des Kunden_in in die Produktentwicklung (Prêt-à-Play )
Die Schnelllebigkeit von Modetrends stimuliert stetig neue Anreize, die zu Bekleidungskäufen führen sollen. Rückläufige Ausgaben und das negative öffentliche Image von Bekleidung zeigen, dass diese Struktur nicht mehr zeitgemäß ist. In den seltensten Fällen sind alle produzierten Teile im Abverkauf erfolgreich, so dass die Überproduktion von Trendartikeln ein großes Problem darstellt. Die bisherige Produktentwicklung in der Bekleidungswirtschaft fokussiert absatzorientierte Kollektionen unter hohem Ressourceneinsatz auf komplexen globalen Beschaffungsmärkten. Mehr Nachhaltigkeit im Bekleidungssektor erfordert einen fundamentalen Wandel im Produktentwicklungs- und Produktionsprozess sowie im Konsum, in der Nutzung und bei der Zurückführung von Kleidung in den Wertschöpfungskreislauf.
Dafür muss der gesamte Produktlebenszyklus in der Entwicklung mitgedacht werden und die Kundschaft mit ihren Wünschen und Bedürfnissen in den Schaffungsprozess integriert werden. Auch die von den Kunden_innen erlebte Entkoppelung von Mode und Wertigkeit bestätigt, dass neue Konzepte entwickelt werden müssen, um den Wert von Mode neu zu reflektieren. Im Projekt „Prêt-à-Play - Die Integration des Kunden_in in die Produktentwicklung“ wurden die Grenze zu den Kunden_innen geöffnet, um so die Komplexität des Produktes greifbar zu gestalten. Durch eine partizipative Produktentwicklung wird eine größere Kompetenz und erhöhtes Produktwissen bei der Kundenschaft geschaffen. Bewusstes Konsum- und Nutzungsverhalten ist nur durch Aufklärung möglich. Es soll ein besseres Verständnis für Bekleidung geschaffen und gleichzeitig neue Begeisterung geweckt werden.
Die Umsetzung der Kundenintegration mündete in dem Spiel Prêt-à-Play. Mit Hilfe einer App können interaktiv konkrete Produktideen entwickelt werden. Gleichzeitig ist eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Hintergrundaspekten von Bekleidung möglich. Adressiert wurden Produktionsbedingungen, nachhaltige Materialien, Pflegeinformationen oder Mode und Gesellschaft. Ziel des Spieles ist es, mit Begeisterung für Mode die Kundschaft über die Komplexität des Produktes spielerisch aufzuklären und somit als Wertetreiber für Mode zu agieren.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Monika Fuchs (Projektleitung)
- Laura Tihon (Projektleitung)
Mittelgeber
Audaces
Kooperationspartner
- MEK Museum Europäischer Kulturen Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- CAD Audaces, Florianoplois, Brasilien
- sprd.net AG