BackBooster-Exoskelett - Optimierung und Evaluation (ExO-Eval)
Durch die demographische Entwicklung müssen Menschen trotz körperlich schwerer Arbeit länger im Arbeitsprozess verbleiben, um den Wohlstand zu sichern und die anstehenden Aufgaben hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu lösen. Mechanische Unterstützungssysteme am Menschen (Exoskelette, Exos) können in den neuen Arbeitswelten helfen, die Entstehung von Muskel-Skelett-Erkrankungen, einen der häufigsten Gründe für Krankheitstage, zu verhindern. Zunehmend drängen dabei Systeme auf den Markt, die nicht nur das technische System selbst im Fokus der Entwicklung sehen, sondern auch die Ergonomie und Benutzbarkeit berücksichtigen. Je weniger störend sich das Unterstützungssystem bei Benutzung anpasst, nicht einschränkt, sondern führt, desto größer ist die Akzeptanz, derartige Systeme einzusetzen und zu nutzen. Um die Nutzbarkeit bewerten zu können, müssen Messungen am Einsatzort ohne und mit Exoskelett durchgeführt und die Ergebnisse gegenübergestellt und ausgewertet werden. Eine Darstellung der Differenz ohne und mit Exoskelett kann helfen, den Unterschied herauszuarbeiten und somit Veränderungen sichtbar und bewertbar zu machen. Es existiert noch keine Norm bzw. Richtlinie, welche Messsystem oder Versuchsdurchführung beschreibt. So muss ein Evaluationsprozess aufgebaut werden, damit Entscheider aus Medizin und Versicherung Aussagen darüber treffen können, ob ein Exoskelett hilft und somit dort eingesetzt werden kann.
In dem vom IFAF Berlin geförderten Projekt wird das an der BHT und der HTW entwickelte passive Exoskelett BackBooster (ehem. BiegeExo) in Ergonomie und Unterstützungsleistung mit dem Verbundpartner Schmalz optimiert und angepasst. Parallel dazu wird mit dem Partner Carl Stahl ein aussagekräftiger Evaluationsprozess entwickelt und überprüft, der es erlaubt, verschiedene Exoskelette im Human.VR.Lab der BHT optisch (Motion Capturing), myoelektrisch (EMG) und haptisch (Bodenreaktionskräfte) zu vermessen. Die aufbereiteten Ergebnisse sollen dann derart dargestellt werden, dass eine Aussage über die Wirksamkeit getroffen werden kann. Im Verlauf des Projektes werden mit den Praxispartnern Arbeitsabläufe, nachgestellt im stationären Human.VR.Lab und im mobilen Human.VR.Lab (LKW) sowie an realen Arbeitsplätze, vermessen und mit dem IFA analysiert und ausgewertet. Ziel ist dabei eine Programm- und Sensorübergreifende Daten-Vereinigung sowie Zeitsynchrone Darstellung und Auswertung der Mess- und Simulationsergebnisse.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr.-Ing. Sebastian Götz (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Adolf-Markus Bernek (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
Land IFAF
Kooperationspartner
- Berliner Hochschule für Technik (BHT)
- alfred rexroth GmbH & Co. KG
- Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
- Carl Stahl Hebetechnik GmbH
- Ernst Augustin e. K.
- Institut für Arbeitsschutz bei der DGUV
- J. Schmalz GmbH
- Oxington GmbH
Förderprogramme
IFAF VERBUND