Positions- und kontextsensitive Informationssysteme für Museen zur Demonstration des Potentials der RFID-Technik (Poseidon)
Im Rahmen des Projekts "POSEIDON" sollten in enger Zusammenarbeit von Humboldt-Universität Berlin, HTW Berlin, Jüdischem Museum Berlin und den Berliner Unternehmen Bitmanufaktur sowie Acoustiguide verschiedene RFID-basierte Lösungen entwickelt werden, die die Leistungsfähigkeit und den Nutzen der RFID-Technologie in Museen demonstrieren. Hierbei sollten sowohl aktive als auch passive RFID-Tags sowie die notwendigen Lese- und Schreibgeräte eingesetzt werden, die um eigene Entwicklungen ergänzt wurden. Die Spannbreite der entwickelten und genutzten Anwendungen reicht von einem RFID-basierten Eintrittskartensystem über aktive RFID-Transponder in Museumsabteilungen und passive RFID-Tags an Objekten, die sowohl eine Lokalisierung als auch positions- und kontextbezogene Informationsaufbereitung erlaubten, um zielgruppenspezifisch zu informieren bis hin zu Gefahrenwarnsystemen, die dem Besucher aktuelle Gefährdungen signalisieren und Verhaltensempfehlungen geben.
Die für die Besucher gedachten Objektbeschreibungen sollten in ein Informationssystem eingebettet werden. Dazu war aus technischer Sicht ein Baukasten zum Aufbau von RFID-gestützten AdHoc-Netzen zu entwickeln. Eine weitere Anwendung bildete die Analyse des Besucherverhaltens und deren statistische Auswertung. Diese Auswertungen ermöglichten dem Museum, die Akzeptanz der Ausstellung zu messen und die Interessen der Besucher zu erfahren, um Ausstellungen noch besser auf diese abzustimmen.
Die Entwicklung des Gesamtkonzepts für Museumsanwendungen sowie die darauf aufbauenden Anwendungsentwicklungen übernahmen die Projektpartner HU Berlin und HTW Berlin. Der Projektpartner Jüdisches Museum Berlin, der federführend das Fachkonzept für die Museumsanwendungen entwickelte und die gefertigten Systeme evaluierte, hat den Regelbetrieb der RFID-Anwendungen übernommen. RFID-Entwicklungen wurden federführend von der FHTW getragen. Dies geschah mit den im Projekt beteiligten Berliner Firmen Bitmanufaktur und Acoustiguide, die hardwarenahe Entwicklungen durchführten und einen maßgeblichen Beitrag zur Implementierung der RFID-Anwendungen und des Transfers auf weitere Anwendungsgebiete leisteten. Die HU Berlin übernahm den Entwurf, die Grob- und Feinanalyse des AdHoc-Netzes für die Wechselausstellungen, sowie die Arbeiten zu Datenschutz und -sicherheit. Darüber hinaus erfolgten Verallgemeinerungen und Generalisierungen, die es erlaubten, die entwickelten Lösungen auch in anderen Umgebungen einzusetzen (Museen, Ausstellungen, Messen, Facility Management, u.a.). Damit kann die Bedeutung des Projekts weit über den Einsatzfall Museum hinausgehen.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jürgen Sieck (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Dr.-Ing. Michael Herzog (Projektmitarbeiter_in)
- Eileen Kühn (Projektmitarbeiter_in)
- Julien Letellier (Projektmitarbeiter_in)
- Dipl.-Inf. (FH) Jens Reinhardt (Projektmitarbeiter_in)
- Kerstin Remes (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
Senatskanzlei Berlin
Kooperationspartner
- Acoustiguide Berlin, Bitmanufaktur Berlin, Humboldt Universität zu Berlin, Jüdisches Museum Berlin
Förderprogramme
EFRE-Aktion „Innovative Maßnahmen“