Entwicklung einer High throughput-fähigen Methode zur Bestimmung der enzymatischen Aktivität von Sirtuinen (Forschungsassistenzen IV)
Ziel des Projektes war die Entwicklung einer wirtschaftlichen Hochdurchsatz-(High throughput)-fähigen Methode zur Bestimmung der Aktivität eines humanen Sirtuins. Sirtuine sind Proteine, die zur Gruppe der evolutionär konservierten NAD(+)-abhängigen Deacetylasen gehören und im menschlichen Organismus Stoffwechselprozesse, Tumorentstehung und Alterung regulieren. Sirtuine können daher als Zielmoleküle für die Entwicklung und Anwendung von therapeutischen Ansätzen gegen diverse Krankheiten genutzt werden. Zwei Möglichkeiten der therapeutischen Nutzung von hoher medizinischer Relevanz stehen zur Verfügung:
* Die Aktivierung von Sirtuinen mit Hilfe von kleinen chemischen Verbindungen (small molecules) führt zur Verlängerung der Lebensspanne und kann zur Behandlung von Diabetes und Syndromen, die mit frühzeitiger Alterung verbunden sind, genutzt werden.
* Die pharmazeutische Hemmung von Sirtuinen verursacht die Verkürzung der zellulären Lebensdauer und stellt eine Strategie zur Behandlung von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen dar.
Konkret wurde in dem vorgestellten Projekt ein Enzymassay für eine besonders medizinisch relevanten Isoform der sieben existierenden Isoformen menschlicher Sirtuine entwickelt.
Die Entdeckung neuer chemischer Verbindungen, die die Aktivität von SIRT6 modulieren (Sirtuin-Modulatoren) ist von immensem Interesse für die Pharmaindustrie und für pharmakologische Forschungsinstitute, daher besteht eine dringende Notwendigkeit Methoden zu entwickeln, die die Aktivität von Sirtuinen bestimmen können. Diese Methoden müssen das Screening von kommerziellen Substanzbanken (Sammlungen von chemischen Verbindungen) ermöglichen, so dass viele tausend Verbindungen parallel getestet werden können (High-throughput Screening). Das Forschungsthema ist damit in einem Brennpunkt der Forschung im Kompetenzfeld Biotechnologie angesiedelt. Die hier entwickelte Methode soll der Pharmaindustrie und Forschungsinstituten angeboten werden, um sie in Kooperation mit der HTW Berlin zu nutzen. Weiterhin ist geplant, dass die HTW Berlin und das kooperierende KMU die Methode in folgenden Forschungsprojekten selbst nutzen, um neue Sirtuinmodulatoren zu identifizieren.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Jacqueline Franke (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Dr. Rene Lang (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin
Kooperationspartner
- SINA Science Services GmbH, Teltow
Förderprogramme
Europäischer Sozialfonds (ESF)