Auf der Suche nach dem Klostergutshof von Schönerlinde
Am nördlichen Stadtrand von Berlin, zwischen Schönerlinde und Schönwalde gelegen, deutet der Flurname "Altenhof" auf die Lage einer untergegangenen Hofstelle hin. Hierbei handelte es sich um einen mittelalterlichen Klostergutshof, der zum Kloster Lehnin gehörte und Ländereien auf dem Barnim verwaltete. Seine Gründungszeit liegt in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Spätestens im 16. Jahrhundet verlor der Hof seine Bedeutung. Es ist überliefert, dass die Bewohner der umliegenden Dörfer die verlassenen Gebäude intensiv als Steinbruch nutzten. In der jüngeren Vergangenheit lieferte der bekannte Platz immer wieder Oberflächenfunde, zumeist Keramikscherben und Ziegelbruch. Über die Bebauungsstruktur des Klosterhofes war bislang allerdings nichts bekannt. Geomagnetische Untersuchungen, die bereits im Jahre 2004 von der HTW vorgenommen wurden, erbrachten erste Hinweise zur Lage mittelalterlicher Baureste. Sehr gezielt konnte daher im Mai 2011 mit umfangreicheren Sondierungen begonnen werden, an denen BA-Studenten des 2. und 4. Semesters sowie MA-Studenten der Geo- und Feldarchäologie beteiligt waren. In einer Tiefe von über einem Meter wurden Reste einer Warmluftspeicherheizung freigelegt, die anhand von Keramikfunden in das 13./14. Jahrhundert zu datieren ist. Erhalten waren die gut 3 m lange, aus Ziegeln errichtete Brennkammer und Reste eines vorgelagerten Arbeitsraumes, der mit großen Feldsteinen eingefasst war. Die Heizungsanlage dürfte zu einem repräsentativen Gebäude mit gehobenem Wohnkomfort gehört haben. Demnach könnte es sich um den Hauptbau gehandelt haben, der im archäologischen Befund jedoch bislang nicht zu fassen ist. Es mag sein, dass durch die (auch nachweisbare) Beraubung der Fundamente sowie durch Bodenerosion die Spuren dieses Bauwerks weitgehend verwischt sind. Dies gilt es in weiteren Grabungskampagnen zu klären.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Thomas Schenk (Projektleitung)
Kooperationspartner
- Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum