Energieautarke drahtlose Mikrosysteme für telemedizinische Anwendungen (MIME)
Die deutsche Bevölkerung schrumpft und altert. Im Jahr 2015 lebten noch knapp 82 Millionen Menschen in Deutschland, im Jahr 2060 werden es nur noch 65 bis 70 Millionen sein, prognostiziert das Statistische Bundesamt in einem Bericht. Es wird aber nicht nur weniger Kinder, sondern immer mehr ältere Menschen geben, die zudem noch länger leben. Im Jahr 2060 wird bereits jeder Dritte (34 %) mindestens 65 Jahre gelebt haben und es werden doppelt so viele 70 jährige Menschen leben. Die Alterung schlägt sich insbesondere in den Zahlen der Hochbetagten nieder.
Nach den Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes wird in Deutschland die Zahl der Personen, die 80 Jahre oder älter sind, zwischen 2011 und 2050 von 4,3 Millionen auf 10,2 Millionen steigen. In 50 Jahren werden etwa 14 % der Bevölkerung - das ist jeder Siebente - 80 Jahre oder älter sein. Und das hat große Auswirkungen auf die Pflegesituation in Deutschland. Eine Möglichkeit, dieser Herausforderung gerecht zu werden, ist die Entwicklung neuartiger intelligenter und vor allem energieautarker Überwachungssysteme für telemedizinische (Home-Care) Anwendungen.
Das Projekt beschäftigte sich mit der Entwicklung, Fertigung und Systemintegration einer Familie von energieautarken Mikrosystemen, die ihre Energie aus der Umwelt, bevorzugt aus Bewegungsenergie, beziehen, und mit Hilfe eines neuartigen kapazitiven Bauelements in elektrische Energie wandeln und in einem miniaturisieren elektrochemischen Speicher sammeln.
Ziel des vom IFAF Berlin geförderten Projektes *MIME* war es, ein autarkes Sensorsystem mit drahtlosem Signalausgang mit Energie zu versorgen. Das System sollte am Beispiel einer geeigneten Applikation demonstriert werden. Als Demonstrator diente ein Sensorsystem zur Zustandsüberwachung von Patienten. Solange sich der Patient im Krankenhaus befindet, steht er unter medizinischer Beobachtung. Zuhause übernimmt das sein Hausarzt. Dazu muss der Patient jedoch seinen Arzt aufsuchen. Bei manchen Indikationen ist es wünschenswert, wichtige Daten des Patienten täglich aufnehmen zu können, und das ohne einen zeit- und kostenintensiven Arzt- oder Krankenhausbesuch.
Patienten werden mit tragbaren Geräten (zum Beispiel als Armband oder als Schuheinlage) zur Messung von Vitaldaten ausgestattet (zum Beispiel Gewicht, Blutdruck, Herzfrequenz), die in der Lage sind, diese Daten direkt zu einem medizinischen Betreuer zu übertragen. Das kann der Hausarzt sein, ein Facharzt oder auch ein telemedizinisches Zentrum. Bei lebensbedrohlichen Zuständen kann eine automatische Alarmierung des Arztes erfolgen, so dass unter Umständen lebensrettende Hilfe veranlasst werden kann.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr.-Ing. Ha Duong Ngo (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- M.Sc. Moritz Hubl (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
IFAF - Institut für angewandte Forschung Berlin e. V.
Kooperationspartner
- Beuth Hochschule für Technik Berlin (BHT)
- ELDAT GmbH
- Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM)
Förderprogramme
IFAF Förderlinien 1 und 4