Beitrag der Photovoltaik zur klimaneutralen Energieversorgung im urbanen Raum (PV2City)
Durch die gesunkenen Kosten der Photovoltaik und die Möglichkeiten der solaren Eigenstromnutzung ergeben sich neue ökonomische und technische Potenziale in der Stromerzeugung von Großstädten wie Berlin. Durch die Verbreitung von PV-Batteriespeichersystemen lässt sich zudem die Versorgungssicherheit steigern und der solare Eigenversorgungsanteil der Stadt deutlich erhöhen.
Dennoch ist ungewiss, welche Hemmnisse den Einsatz der Photovoltaik in städtischen Gebieten kurz-, mittel- und langfristig bremsen. Nur durch die Erschließung eines großen Anteils der vorhandenen Dachflächen wird es möglich sein, einen entscheidenden innerstädtischen Beitrag zur Erreichung der Eigenversorgung sowie Klimaschutzziele Berlins zu leisten.
Ziel dieses Projektes war es daher, mögliche Treiber und Blockaden für einen Photovoltaik-Ausbau im urbanen Raum zu identifizieren. Mit Simulationsrechnungen sollte nachgewiesen werden, welches Potenzial die solare Selbstversorgung Berlins hat. Dabei sollte der Fokus auf dem räumlich nahen Verbrauch liegen. Grundsätzlich ist bei Gebäuden, bei denen die Erzeugung und Nutzung der Energie zeitlich zusammenfallen, eine größere Realisierungsbereitschaft zu erwarten. Gezielt wurden daher die für Berlin typischen Gebäudenutzerstrukturen untersucht und relevante Einsatzgebiete identifiziert. Dabei galt es sowohl die photovoltaische Versorgung in den Bereichen Wärme und Strom aber auch Mobilität zu betrachten. Aus der Analyse der zeitlichen Korrelation der unterschiedlichen Bedarfe und der Solarstromerzeugung lässt sich der zukünftige Speicherbedarf Berlins ableiten.
Eine Betrachtung des gesamten Energiebedarfs kann zur Kopplung der verschiedenen Sektoren beitragen und den lokalen Nutzungsgrad der Photovoltaik weiter erhöhen. Die daraus ermittelten Erkenntnisse können Berlin helfen, Eigenversorgungskonzepte in der Stadt zu unterstützen und regulatorische Blockaden abzubauen. Somit können sich Kostenvorteile in der Energieversorgung am Standort ergeben, da der Solarstrom in unmittelbarer Nähe zum Verbrauch erzeugt und fossile Energieimporte eingespart werden können. Dadurch kann der intensive Einsatz der Photovoltaik zum Erreichen der Berliner Klimaschutzziele entscheidend beitragen. Ferner lassen sich die erarbeiteten Ergebnisse größtenteils auch auf andere Städte übertragen, sodass sich die Photovoltaik zur bedeutendsten regenerativen Energiequelle im urbanen Raum etablieren könnte.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- M.Sc. Joseph Bergner (Projektmitarbeiter_in)
- Faido Ewald (Projektmitarbeiter_in)
- Bernhard Siegel (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
EFRE
Förderprogramme
Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung (BENE)