Die Antike Stadt Seleukeia Sidera, Türkei
Die antike Stadt Seleukeia Sidera in der ehemaligen Provinz Pisidien wurde im 3. Jh. v. Chr. gegründet (Lage ca. 150 km nördlich Antalya). Ihre Wiederentdeckung gelang G. Hirschfeld 1874, wobei er Reste einer hellenistischen Stadtmauer und byzanische Ruinen erwähnte. Kleinere Ausgrabungen der 1980er und 1990er Jahre ermöglichten nur punktuelle Einblicke. Neben einem bekannten Amphitheater, einer Zisterne und einem Heiligtum blieben Ausdehnung und Struktur der Stadt gänzlich unbekannt. Der Zusatz im Ortsnamen "Sidera" taucht erst in byzantinischer Zeit auf, gibt aber einen Hinweis auf die Bedeutung der Eisenproduktion, die vermutlich viel ältere Vorläufer haben wird. Auf den umliegenden Feldern finden sich viele Eisenschlacken. Geomagnetische Messungen, die ab Sommer 2016 von Studierenden der HTW und der Süleyman Demirel Universität (Prof. Dr. Bilge Hürmüzlü) begonnen wurden, ermöglichen nun Stück für Stück den Blick in den Untergrund. Beträchtliche Teile der antiken Stadtquartiere mit Straßenachsen sind inzwischen nachgewiesen. Der digitale Stadtgrundriss soll weiter vervollständigt werden und die Basis für gezielte Forschungsgrabungen bilden. Es soll speziell die Frage nach den ökonomischen Grundlagen der Stadt, insbesondere dem Handwerk (Eisen-, Keramik-, Glasproduktion), nachgegangen werden, um ihre Rolle im Verhältnis zu den Nachbarstädten darstellen zu können.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Thomas Schenk (Projektleitung)
Mittelgeber
HTW Berlin
Kooperationspartner
- Süleyman Demirel Universität Isparta, Prof. Dr. Bilge Hürmüzlü
Förderprogramme
FNK, Forschungsfonds