Bildhauerei in Berlin - Digitalisierung Bildender Kunst im öffentlichen Raum Berlins (BiB)
Berlin verfügt über eine große Anzahl sehr heterogener Bildwerke im öffentlichen Raum. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um bekannte, für die Stadt identitätsstiftende Objekte, wie die Denkmalsanlagen des 19. Jahrhunderts (z. B. Reiterdenkmal Friedrich II. von Christian Daniel Rauch, 1851) oder des 20. Jahrhunderts (Luftbrückendenkmal von Eduard Ludwig, 1951; Ernst Thälmann von Lew Kerbel, 1986). Politische Denkmäler in Berlin sind nach der Eröffnung der Dauerausstellung „Enthüllt“ in der Spandauer Zitadelle verstärkt in den Focus der Öffentlichkeit geraten. Prominente Werke der freien Kunst von Henry Moore, Richard Serra oder Georg Kolbe stehen für eine hohe kunsthistorische Relevanz. Darüber hinaus gibt es in den einzelnen Bezirken der Stadt zahlreiche eher unbekannte, dennoch für die Forschung wichtige und teils sogar gefährdete Werke der Kunst im öffentlichen Raum. Oftmals handelt es sich dabei um Schmuckelemente als feste Bestandteile von Grünanlagen. Bronzeplastiken von Bildhauern aus der DDR stehen dabei ebenso im Focus des Interesses wie schlichte Steinobjekte aus der Zeit der Weimarer Republik.
Das Projekt zielte darauf ab, Daten und Fotografien zu diesen Bildwerken zu digitalisieren und in einer mobilen Webanwendung zugänglich zu machen. Von einer solchen strukturierten Bereitstellung qualitätsvoller Daten werden Forschungen zu einzelnen Künstlern, zur Verwendung von Materialen oder zur historischen Entwicklung der Kunst im öffentlichen Raum erheblich profitieren. Von Interesse sind diese Informationen auch für eine breite Öffentlichkeit, von den Fachwissenschaftlern bis hin zum touristischen Publikum. Das Projekt hatte Pilotcharakter: in dieser oder einer vergleichbaren Form waren bis dahin keine Bildwerke anderer Großstädte publiziert.
Im Gegensatz zu den Objekten anderer Digitalisierungsprojekte bilden die Bildwerke im öffentlichen Raum keine geschlossene Sammlung. Sie stehen aber zum Großteil im Eigentum des Landes Berlin oder der einzelnen Bezirke, stellen also genuine Objekte des kulturellen Erbes von Berlin dar. Skulpturen im öffentlichen Raum sind durch Konzeptänderungen, Vandalismus o. ä. in hohem Maße Veränderungen ausgesetzt. Das Vorhaben will den gegenwärtigen Status Quo dokumentieren und etwaige Veränderungen nachzeichnen. Die Daten sollen (auch nach Projektende) kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden. Die inhaltliche Nachhaltigkeit des Projekts hat daher einen besonders hohen Stellenwert. Vorgesehen ist außerdem (wie von der DFG gefordert) eine automatisierte Feedbackfunktion. Sie stärkt die Rolle der fachkundigen und interessierten Nutzer. Die im Folgenden vorgestellten Kooperationspartner für BiB sollen diese Nachhaltigkeit gewährleisten.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Susanne Kähler (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Prof. Dr. Dorothee Haffner (Projektmitarbeiter_in)
- Dr. Jörg Kuhn (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
Senatsverwaltung für Kultur und Europa (SenKultEU)
Kooperationspartner
- Verein für die Geschichte Berlins gegr. 1865 e. V.
Förderprogramme
DigiS