Carbon Management für Facility Services (CarMa)
Im Pariser Klimaabkommen von 2015 verpflichten sich alle unterzeichnenden Staaten zu einer substanziellen Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen. Seither gilt die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten als generelle Forderung für alle Wirtschaftszweige in Deutschland. Daher sind auch Serviceanbieter aufgefordert, ihre Leistungen hinsichtlich der CO2-Emission zu prüfen und zu optimieren. Als Nachfrager von Energie und Produkten können die Dienstleister indirekt zum Umbau der Wirtschaft auf CO2-arme Produktion beitragen.
Allerdings fehlen bisher Methoden und Benchmarks zur Berechnung der Treibhausgasemissionen im Dienstleistungsbereich. Am Beispiel der sehr vielfältigen Dienstleistungen im Bereich des Facility Managements (FM) wird dieses Forschungsprojekt einen Leitfaden und ein IT-gestütztes Benchmark- und Assistenztool erarbeiten, welches einen Anwender ohne ökologisches Expertenwissen in die Lage versetzt, die CO2-Emissionen für Facility Services wie beispiesweise Reinigung oder Wartung zu ermitteln. Erklärungen und Benchmarks zur Nutzung von Betriebsmitteln, -stoffen, Transportmitteln und Büroräumen erlauben einen komfortablen und effizienten Einsatz des geplanten, webbasierten Tools.
Mithilfe der entwickelnden Carbon-Management-Methode und des zugehörigen Tools können Anbieter von Facility Services (FM-Dienstleister) identifizieren, welche Aspekte in ihrer Wertschöpfungskette wie intensiv zur CO2-Emission beitragen. Dies gibt ihnen Empfehlungen und Hinweise zur Reduzierung von Emissionen in ihren Tätigkeiten. Die Berechnungen bringen Transparenz in den Wettbewerb um „ökologische“ Facility Services.
Die neue Methode wird in einer Branchenrichtlinie des Deutschen Verbandes für Facility Management (GEFMA) öffentlich zugänglich gemacht, wodurch eine schnelle Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse gesichert wird. Die zugehörige Software wird im Rahmen eines Geschäftsmodells als Webservice öffentlich zur Verfügung gestellt.
Die Anwendbarkeit wird über die Services im FM hinausgehen. Die Übertragbarkeit auf andere Dienstleistungen ist angesichts der Abdeckung von so verschiedenen Services wie Gartenpflege, Unterhaltsreinigung oder Anlagenwartung im FM sehr wahrscheinlich und Bestandteil der Untersuchungen in dem vom IFAF Berlin geförderten Projekt *CarMa*.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. habil. Michael May (Projektleitung)
Mittelgeber
IFAF - Institut für angewandte Forschung Berlin e. V.
Kooperationspartner
- Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR)
- Apleona HSG BS GmbH
- BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH
- GEFMA Deutscher Verband für Facility Management GmbH
- Gegenbauer Facility Management GmbH
- iffm GmbH
- intep - Integrale Planung GmbH
Förderprogramme
IFAF Förderlinie 1 und 4