Organisationale Kohäsion in holokratischen Hierarchieformen
Themenfokus des Projekts ist die Erforschung organisationaler Kohäsion in holokratischen Hierarchieformen.
• Ausgangssituation: Zahlreiche Organisationen nehmen aktuelle Rahmenbedingungen der Unternehmensführung als schwierig, bzw. kaum beherrschbar wahr. Ein Phänomen, das u.a. mit dem Akronym VUCA (Volatility - Unbeständigkeit, Uncertainty - Unsicherheit, Complexity - Komplexität, Ambiguity - Mehrdeutigkeit) beschrieben wird. Als Folge erproben Organisationen neue Organisationsformen, die u.a. auf eine stärkere Partizipation der MitarbeiterInnen, Verzicht auf formale Hierarchien und schnelle Anpassungsfähigkeit (Agilität) ausgerichtet sind. Dies geht häufig einerseits einher mit der Auflösung fester räumlicher und zeitlicher Strukturen von Arbeit, andererseits der Einführung von Formalisierungssystemen für Prozesse und Rollenwechsel (z.B. Holacracy, Scrum, etc.) und umfangreichem Software-Einsatz (z.B. Trello, Slack, Zoom, etc.)
• Problem/Hypothese: Trotz zahlreicher Einzelerfolge mehren sich Befunde des Scheiterns der Einführung holokratischer Organisationsformen mit Indikatoren wie steigender Unzufriedenheit und Frustration, zunehmendem Krankenstand (speziell: Zunahme an Burn-Out) und zunehmender Fluktuation. Qualitative Fallstudien suchen mögliche Ursachen u.a. in der Erwartung ständiger Erreichbarkeit, dem freiwilligen Verzicht auf Urlaub, der Entstehung von Entscheidungsvakui, der Stärkung informeller Hierarchien bei gleichzeitiger Zunahme mikropolitischer Dynamiken oder der Exklusion von MiterarbeiterInnen.
• Ziele: Entwicklung eines tieferen Verständnisses für Prozesse der Kohäsion und Dissoziation bei der Einführung holokratischer Organisationsformen, Identifikation von Einfluss- und Erfolgsfaktoren sowie Gestaltung praktischer Instrumentarien
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Stefanie Rathje (Projektleitung)
Projektmitarbeiter_innen
- Jasmin Leutelt (Projektmitarbeiter_in)
Mittelgeber
HTW Berlin