HTW DebattierKlub Sustain Tomorrow (Sustain Tomorrow)
Das Themenfeld Nachhaltigkeit ist wie kein anderes ein Schnittstellenthema und damit ein zu beachtender Aspekt in allen Modulen aller Studiengängen. Das Besondere an diesem Thema ist, dass jeder von uns selbst Teil des Ökosystems ist und gleichzeitig als Konsument nicht nachhaltig agiert. Übergeordnetes Ziel der Debatten soll es deshalb sein, dieses Dilemma nicht in Resignation münden zu lassen, sondern zu sehen, dass es Wege zur positiven Veränderung gibt.
Die akademische Debatte hat eine lange Tradition und wird weltweit an den Universitäten und Hochschulen praktiziert. In Deutschland sind die Debattierclubs im Verband der Debattierclubs an Hochschulen VDCH organisiert. Jedoch dienen sie in erster Linie der Rhetorikschulung. Debattierclubs können aber viel mehr. Dieses Potenzial für die akademische Lehre dauerhaft zu nutzen, ist Ziel des Projektes HTW DebattierKlubs Sustain Tomorrow.
Der HTW Debattierklub ist ein methodisches Werkzeug, um die Relevanz von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im jeweiligen Fachumfeld aufzuzeigen. Erweiternd dazu versetzt es die Studierenden in die Lage, zuvor erlerntes, fachspezifisches Wissen in einer konkreten Fragestellung – die sie im Idealfall auch persönlich berührt – anzuwenden. Nicht zuletzt unterstützt das Format die Fähigkeiten effizient in einer Gruppe zu arbeiten, Probleme und Lösungen sprachlich klar zu formulieren, Argumentationsstrategien zu entwickeln und alles im Plenum zu verteidigen. Dieses methodische Werkzeug der akademischen Lehre lässt sich daher in sehr vielen Modulen in nahezu allen Studiengängen sinnvoll einsetzen.
Die Grundlage der Debatte sind wissenschaftliche Fakten und Zusammenhänge. Um erfolgreich zu debattieren, ist eine intensive Beschäftigung mit diesen Sachverhalten Voraussetzung. Die Vor- und Nachbereitung und natürlich die aktive Teilnahme an der dazugehörigen Lehrveranstaltung bietet diese Grundlage. Umgekehrt wird die Lehrveranstaltung von inhaltlichen Impulsen aus den Debatten inspiriert und beeinflusst.
Das Thema Nachhaltigkeit passt deshalb so gut zur Methode des Debattierklubs, weil mit ihm - ausgehend von den sachlichen Zusammenhängen - eine gesellschaftliche und damit politische / rechtliche Bewertungsnotwendigkeit verbunden ist, die letztendlich Auswirkungen auf das ganz persönliche Leben haben kann. Die Einordnung und Gewichtung von Argumenten verbunden mit dem Vorschlagen von Lösungsmöglichkeiten, ist die große Chance des DebattierKlubs. Er schlägt eine Brücke vom abstrakten Faktenwissen bis zum persönlichen Alltag, er ändert die Rolle der_des Teilnehmer_in_s vom Beobachter zum Akteur.
Im Rahmen dieses Projektes soll beispielhaft das Instrument des DebattierKlubs im Modul Umweltchemie des Studiengangs Umweltinformatik erprobt und implementiert werden. Chemie ist eine wichtige Schnittstelle im Themenfeld Nachhaltigkeit und so liegt auch der Schwerpunkt des Moduls Umweltchemie auf der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Fakten und Zusammenhängen zur Erklärung von Nachhaltigkeitskonzepten. Gleichzeitig ist die Nähe zu gesetzgeberischem und damit zu politischem Wirken so groß, dass diese Verknüpfung nicht ignorieren werden kann. Mit Hilfe des Instruments des DebattierKlubs können Fakten zu Argumenten werden und durch Einordnung dieser Fakten in einen größeren Kontext verschiedenen Blickwinkel eingenommen werden. Diese bewusst subjektive, wertende Betrachtung kann- wie eine Lupe - die wirkungsvollsten Stellschrauben zur Verbesserung der Nachhaltigkeit erkennen lassen.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Claudia Baldauf (Projektleitung)
Mittelgeber
HTW Lehrinnovation
Förderprogramme
HTW Lehrinnovation