10 Paar Hände – Support für Willkommensklassen
In Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 kommen Tausende ukrainische Kriegsgeflüchtete nach Berlin und Brandenburg. Mit Blick auf die Erstversorgung, Unterbringung und Registrierung trägt Berlin besonders im Frühjahr/Sommer die Hauptlast. Für die gesellschaftliche Integration der Geflüchteten müssen neue Strukturen in bestehende integriert werden. Das betrifft neben dem Arbeitsmarkt insbesondere das Bildungssystem. Für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine richtet Berlin kurzfristig über 2700 Plätze in Willkommensklassen ein. Insgesamt ist die Errichtung von 250 Willkommensklassen geplant.
Die finanziellen und personellen Ressourcen der Berliner Schulen sind stark beansprucht. Für die Kinder und Jugendlichen ist aber wichtig, zielgruppengerechte Unterstützung und verlässliche Perspektiven zu schaffen. Die Mitwirkung der Zivilgesellschaft ist daher unabdingbar, um dieser enormen Herausforderung zu begegnen.
Die studentische Projektinitiative „10 Paar Hände – Support für Willkommensklassen“ wird auf Grundlage eines einstimmigen Beschlusses der 9 Kursteilnehmer:innen und der Dozentin im Rahmen eines (Social) Entrepreneurship-Projektes im Bachelorstudiengang Public und Nonprofit-Management im Sommersemester 2022 gegründet. Ziel der Initiative ist es, auf Basis empirischer Daten ein Matching-System zu entwickeln, das Berliner Schulen mit Willkommensklassen mit passenden, qualifizierten Ehrenamtlichen zusammenbringt. Dadurch soll eine Entlastung ermöglicht werden – besonders da, wo es brennt. Diese Koordinierungsaufgabe wird in Kooperation mit der Bürgerstiftung Berlin im Zeitraum zwischen April bis Juli 2022 realisiert.
Die Aufgabe der Projektinitiative besteht im Kern darin,
- den Ist-Zustand und Planungshorizont der Willkommensklassen aller Grundschulen in den 12 Berliner Bezirken zu ermitteln (etwa 500 Einrichtungen),
- den Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung zu erheben (u.a. Sprachförderung (DaZ/DaF), psychologische/sozialpädagogische Unterstützung (z.B. traumasensible Arbeit), allgemeine Hilfeleistungen (z.B. Hausaufgabenhilfe, kreative oder sportliche Aktivitäten),
- zugrundeliegende Ressourcen zu überprüfen und zu dokumentieren (u.a. konkrete Ansprechpersonen, Räumlichkeiten, Barrierefreiheit, Existenz einer Schulbibliothek),
- und aus den gewonnenen Daten stadtteilspezifische Profile zu erstellen.
Die Bedarfsprofile werden benötigt, um gezielt mit Freiwilligenagenturen und anderen Institutionen zu kommunizieren. Gemeinsam mit der Bürgerstiftung Berlin wird das Matching-System noch vor Beginn der Sommerferien (ab 07.07.2022) erprobt, damit eine in der Praxis funktionierende Methode spätestens zum neuen Schuljahr (ab 22.08.2022) zur Verfügung steht.
Die studentischen Mitglieder der Projektinitiative sind Ahsen Jänsch, Isabel Kobszyk, Lou-Ann Bading, Leonie Deckbar, Liza Martens, Lena Neuhaus, Jamie Schläfke, Melis Sorgucu und Julia Starke.
Gruppenfoto 10 Paar Hände: Jule Halsinger
Projektlaufzeit
Projektleitung
- M.A. Tanja Schirmacher (Projektleitung)
Kooperationspartner
- Bürgerstiftung Berlin
Homepage
https://www.buergerstiftung-berlin.de/aktuelles/neuigkeiten/293-helfen-wo-es-brennt