Während sich die Vorfraktionierung im Bereich der Proteomik bereits seit langem als strategische Vorgehensweise zur Diagnostik von Proteinen mit geringer Häufigkeit etabliert hat, existiert für Glykane derzeit noch keine vergleichbare Methodik. Begründet ist dies zum einen durch die verlustintensiven Probenvorbereitungsmethoden einschließlich der oft zwingend notwendigen Abtrennung überschüssiger Fluoreszenzmarker-Moleküle und zum anderen durch die beschränkte Zugänglichkeit der fluoreszenzmarkierten Glykanproben für orthogonale Analysemethodiken. Um Glykane quantitativ erfassen zu können, müssen diese fluoreszenzmarkiert werden und überschüssige Fluoreszenzmarker-Moleküle (Excess-Label) müssen nach Durchführung des Markierungsverfahrens aus der Probe entfernt werden. Der Nachweis unmarkierter Glykane über massenspektrometrische Verfahren ist nur eingeschränkt für eine quantitative Glykanerfassung geeignet. Allerdings existiert für fluoreszenzmarkierte Glykane derzeit noch kein standardisiertes und verlässliches Vorfraktionierungsverfahren mit dessen Hilfe sich Glykanstrukturen geringer Häufigkeit frühdiagnostisch erfassen lassen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer elektrophoretischen Vorfraktionierung zur Anreicherung seltener Glykane in diagnostischen Proben.

• Prof. Dr. rer. nat. Hans Henning von Horsten (Projektleitung)

• Frauke Martina Lankamp (Projektmitarbeiter_in)

Bund BMWi

ZIM