Jährlich erkranken rund 10 Millionen Menschen weltweit an Demenz (WHO, 2022). Die Zahl der Betroffenen in Deutschland liegt bei 1,8 Millionen Menschen und Prognosen zeigen, dass die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf 2,8 Millionen ansteigen wird. Gleichzeitig erleben wir durch unsere guten Lebensumstände und Gesundheitsversorgung den Anstieg an Hochaltrigen, die weit über 90 Jahre alt sind und das höchste Risiko tragen an Demenz zu erkranken (nationale Demenzstrategie, 2022). Vor allem Frauen sind häufiger betroffen. Demenz kann in verschiedenen Formen und Schweregraden auftreten und hat weitreichende Auswirkungen, die über den Verlust geistiger Fähigkeiten hinausgehen. Sie beeinflusst die Wahrnehmungen, das Verhalten und die Lebenserfahrungen der Betroffenen und beeinträchtigt ihr gesamtes Dasein.

In ihrer eigenen Realität haben die Dinge und Ereignisse oft eine völlig andere Bedeutung als in der Welt der Menschen ohne Demenz. Die Betroffenen fühlen sich oft innerlich isoliert, da es für andere schwer nachvollziehbar ist, was sie in ihrer Welt erleben. Derzeit versuchen wir mit Pflegeangeboten und Einrichtungen zu unterstützen, die jedoch die Betroffenen Parallelwelten fördern und meist Aufbewahrungsangebote sind.

Entwickelt werden neue überraschende Objekte, die eine positive Interaktion mit Demenzerkrankten ermöglichen und eine gesellschaftliche Teilhabe fördern. Es werden visionäre Artefakte oder Services für ein positives und unterstützendes Erlebnis im Alter entworfen, die sich auch auf neue Technologien wie Robotik, KI, Voice UX und MR (Mixed Reality) stützen. Während des gesamten Designprozesses und Projektes begleitet ein sogenannter Designpate:in das Entwicklungsteam. Diese/r Designpate:in ist eine vom Team selbstgewählte ältere Person, die jedoch selbst kein Designer:in ist. Im Rahmen des Projektes erhalten die Teilnehmer/innen gemeinsam mit Studierenden aus dem FB 4 / Informatik in Kultur und Gesundheit eine Einführung in Natural User Interface (NUI), um valide Konzepte zur Nutzer*innen Interaktion gestalten zu können und einfache Physical Computing Kenntnisse im Prototyping zu erlernen.

Die gestalterischen Ergebnisse werden in Maßstabsmodellen, Renderings und Animationen / Video visualisiert.

• Prof. Pelin Celik (Projektleitung)
• Paulina Stefanović (Projektleitung)