Politik- und Verwaltungsstrukturen in europäischen Metropolen: Berlin, London und Paris im Vergleich (Metropolenprojekt)
Vor dem Hintergrund tiefgreifender managementorientierter Veränderungen großstädtischer Politik und Verwaltung während der vergangenen beiden Jahrzehnte, die mit dem steigenden Wettbewerbsdruck im Zuge der Globalisierung in Verbindung gebracht werden, war es Anliegen des Forschungsvorhabens, den langfristigen Wandel des politisch-administrativen Institutionensystems in den drei europäischen Metropolen Berlin, London und Paris zu untersuchen.
Im Mittelpunkt stand die Frage, ob die Entwicklung des institutionellen Profils und des politisch-administrativen Typus der drei Metropolen stärker von globalen externen Megatrends wie Industrialisierung, Suburbanisierung und Globalisierung (Konvergenzthese) oder von landestypischen Traditionen und kulturellen Besonderheiten (Divergenzthese) geprägt worden ist. In diesem Zusammenhang wurde untersucht, inwieweit der dominierende Trend zur Globalisierung tatsächlich so wirkungsmächtig ist, dass er im Vergleich zu früheren globalen Trends - wie denen der Industrialisierung und der Suburbanisierung - eine Phase der stärkeren Konvergenz in der Metropolenverwaltung einleitet. Bei den Politik- und Verwaltungssystemen war das Interesse vornehmlich auf das Spannungsverhältnis von Zentralisierung und Dezentralisierung gerichtet, das in allen europäischen Ballungszentren Gegenstand politischer Diskussionen ist.
Mit Berlin, London und Paris wurden drei Metropolen ausgewählt, die markante europäische Staats- und Verwaltungskulturen repräsentieren und eine signifikante Varianz der institutionellen Arrangements in der lokalen Politik und Verwaltung aufweisen. Der Vermutung folgend, dass sich globale Trends nicht in allen Aufgabenbereichen großstädtischer Verwaltung gleich auswirken, wurde zusätzlich die Institutionengenese sowie die Funktionsweise des Institutionen- und Akteursgeflechts am Beispiel der lokalen und regionalen Wirtschaftspolitik, der Stadtplanung sowie der örtlichen Sozialpolitik vertieft analysiert.
Projektlaufzeit
Projektleitung
- Prof. Dr. Manfred Röber (Projektleitung)
Mittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kooperationspartner
- Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Hellmut Wollmann)