Praktikum des Monats
In diesem Praktikum des Monats stellte sich Johannes Thiele vor. Johannes studierte im Studiengang Computer Engineering und absolvierte sein Pflichtpraktikum im Startup ampere.cloud, hier in den Bereichen Entwicklung/Hardware/Operations.
Wer oder was steht hinter ampere.cloud?
ampere.cloud ist der Premiumanbieter cloud-basierter Technologien für nachhaltiges Energiemanagement. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt innovative Hardware und Software für die Erzeugung, Verteilung und Nutzung nachhaltig erzeugter Energie (EE). Seinem Ursprung nach fokussiert ampere.cloud aktuell auf den Bereich der Photovoltaik, ist aber kompatibel mit Anwendungen jeglicher EE. Mit seinen zertifizierten Innovationen und Produkten konnte das junge berliner Unternehmen bereits einen bedeutenden Beitrag zur Zukunftssicherheit der EE und damit für die Energiewende an sich leisten.
Wie war Ihr bisheriger Werdegang und wie sind Sie zu ampere.cloud gekommen?
Nach dem Abitur habe ich mich dazu entschieden, den Dienst bei der Bundeswehr anzutreten. Dort habe ich 8 Jahre lang gedient und danach 2 Jahre lang Offiziere ausgebildet. 2016 habe ich im Rahmen des sog. Berufsförderungsdienstes mit dem Studium Computer Engineering an der HTW begonnen. Das Praktikum habe ich dann im Rahmen meines letzten Fachsemesters Anfang März begonnen.
Im Zuge meiner Praktikumssuche kam ich schließlich mit dem Career Service in Kontakt. Im persönlichen Gespräch konnte ich über meinen Wunsch sprechen, ein Praktikum zu absolvieren, dass möglichst viele meiner Interessen vereint und zu meinen bisherigen Erfahrungen passt. Frau Küssner schlug mir das Praktikum bei ampere.cloud vor. Dies passte perfekt zu meinen Vorstellungen und den Inhalten meines Studiums. Viele der sonst angebotenen Stellen umfassten nur die Entwicklung der Software (Firmware) für Hardware und nicht die Entwicklung von Hardware selbst, bei ampere.cloud konnte ich beides vereinen. Außerdem hab ich ein persönliches Interesse am zukunftsträchtigen Thema Photovoltaik/Erneuerbare Energien, ein Bereich, in dem ich mich gern beruflich einbringen möchte.
Inwieweit hat die aktuelle Situation um Corona Einfluss auf Ihr Unternehmen und Ihre Arbeit? Wie und wo arbeiten Sie in diesen Tagen?
Natürlich ist unser Unternehmen, so wie viele andere derzeit auch, den Erschütterungen und Unsicherheiten der aktuellen Krise um das Thema “Corona” unterworfen. Glücklicherweise sind die konkreten Auswirkungen derzeit aber noch kaum zu spüren. Wir arbeiten zwar mit weniger Personal, da unsere Räumlichkeiten und sonstige Rahmenbedingungen dies ermöglichen, bin ich aber, wie schon vor Corona, gemeinsam mit unserem CTO und dem Chefentwickler für Software gemeinsam im Büro. Gefühlt ist die Arbeit ´business as usual´. Wir bemerken Engpässe bei unseren Zulieferern für Komponenten aus dem Ausland, die sich aber tatsächlich bis jetzt in Grenzen halten.
Wie können wir uns Ihren Alltag als Praktikant vorstellen?
Meine Arbeit erstreckt sich über verschiedene Bereiche: Ein Bereich ist die Entwicklung und Weiterentwicklung der Firmware, welche je nach Notwendigkeit (u.a. den Einbau von neuen Features, Beheben von Bugs, Berücksichtigung von Kundenwünsche) durchgeführt wird. Ebenfalls ist die Weiterentwicklung der Hardware ein Schwerpunkt, wobei u.a. die Funktionalitäten und Ressourcen des vorhandenen Datenloggers erweitert werden müssen. Auch das Löten einzelner Komponenten zu Test- oder Reparaturzwecken ist von Zeit zu Zeit notwendig. Ein letzter Bereich ist die Arbeit im Gebiet Operations, wobei die durch Kunden bestellte Datenlogger getestet, provisioniert und für den Versand vorbereitet werden.
Für das Vorbereiten des Datenloggers und des dazugehörigen Routers müssen verschiedene Arbeitsschritte durchgeführt werden. Dazu wurde durch mich ein Programm geschrieben, das lediglich die Scans von 3 Barcodes (Datenlogger, Router, SIM-Karte) benötigt, um dann weitere notwendige Schritte (wie z.B. das Erstellen des Firmware Router, Aktivierung der SIM-Karte, Eintragungen in das Material Managementsystem, etc.) automatisiert durchzuführen.
Inwieweit hilft Ihnen im Studium Gelerntes jetzt im Praktikum? Was dürfen Sie gerade neu lernen?
Für den Großteil der im Praktikum benötigten Fähigkeiten hat das Studium die Grundlagen geschaffen. Vor allem die Kurse zu C und C++ haben mich bis jetzt sehr gut unterstützt. Aber auch Anteile aus den Kursen Embedded Systems, Elektrotechnik 1 und 2 sowie Leiterplatten- und IC-Entwurf waren und sind häufiger hilfreich. Des Weiteren hatten die durchgeführten Projekte oft Themengebiete, die nun absolut von Vorteil sind. Hier ist zum einen das Projekt Computer Systems Engineering und zum anderen das Projekt Softwareentwicklung zu nennen. In den letzten Wochen konnte ich meine Programmierkenntnisse auffrischen und weiter vertiefen, wie z.B. die Programmierung mit Node.js, C++, neu dazugekommen sind ERPNext, GitLab, und Arduino.
Auf persönlicher Ebene profitiere im Praktikum stark von meinen mehrjährigen Erfahrungen bei der Bundeswehr. Dort lernte ich verschiedene Herangehensweisen an Probleme, Flexibilität beim Lösen von Aufgaben und sammelte viel Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Menschen, alles Fähigkeiten, die auch bei ampere.cloud gebraucht werden.
Wann sitzt man als Praktikant_in auf dieser Stelle am richtigen Platz? Wann passt man eher nicht ins Unternehmen?
Da ampere.cloud ein noch junges Unternehmen ist, wirkt sich jede_r neue Kolleg_in besonders stark auf das Unternehmen aus. Aus diesem Grund bekommt man auch als Praktikant_in schon sehr früh viel Verantwortung. Man sollte in der Lage sein, Aufgaben und Arbeiten die anfallen, früh und selbstständig zu erkennen. Genauso ist das eigenständige Arbeiten, auch unter Druck, ein wichtiger Faktor.
ampere.cloud ist ein Unternehmen, in dem noch keine bzw. kaum unumstößliche Strukturen festgesetzt sind. Auch eine strikte Abteilungsdenke wird man hier vergeblich suchen. Praktikant_innen haben in einem solchen Umfeld tolle Möglichkeiten, sich durch Ehrgeiz und Fachkenntnisse zentral einzubringen. Sie stehen mit allen Kolleg_innen im Unternehmen in erster Linie und entwickeln das Produkt bzw. führen geschäftskritische Aufgaben aus. Das bringt natürlich auch eine gesteigerte Verantwortung mit sich, auf die man sich bewusst einlassen sollte und möchte. Dementsprechend ist es von großer Bedeutung, dass Bewerber_innen sich ihrer eigenen Stärken, aber auch der Entwicklungspotenziale bewusst sind und bereit sind, hierüber offen zu kommunizieren. Das ermöglicht beiden Seiten, die besten Einsatzfelder zu definieren. In meinen Gesprächen mit ampere.cloud wurde schnell klar, dass hier sowohl meine Fachkenntnisse aus dem Studium aber eben auch meine Lebenserfahrungen wertgeschätzt werden. Man hat mir von Anfang an zugetraut, Verantwortung übernehmen zu wollen und mich und meine Kenntnisse einbringen zu können.
Was begeistert Sie an diesem Praktikum und am Unternehmen besonders?
Mir gefällt, dass eigene Ideen nicht nur in das Produkt eingebracht werden können, sondern dass dies auch ausdrücklich erwünscht ist. Dies führt dazu, dass man wirklich einen eigenen Anteil am Endprodukt hat, das man sieht. Die Arbeit wird nie langweilig, sondern ist stets abwechslungsreich. Ich werde täglich herausgefordert, da immer wieder Probleme/Herausforderungen auftreten, die für mich neu, aber zu lösen sind.
Ich erlebe hier eine sehr angenehme, freundliche Atmosphäre, einen Kontakt mit Kolleg_innen und Vorgesetzten auf Augenhöhe. Ich wurde von der ersten Sekunde an voll in das Team eingebunden. Mir gefällt, dass mir schnell viel Vertrauen geschenkt und entsprechend auch Verantwortung übertragen wurde. Als Praktikant werde ich hier außerdem allumfassend betreut.
Wie viel Zeit darf/sollte ich für dieses Praktikum mindestens einplanen?
Gewünscht ist, dass man mindestens 3 Monate für das Praktikum zur Verfügung hat.
Lässt sich im Unternehmen das Praktikum im Anschluss mit einer Abschlussarbeit verbinden?
Auf jeden Fall ist dies eine Option. Ich werde diese Möglichkeit ebenfalls wahrnehmen und mich mit der Entwicklung der Blind- und Wirkungsleistungsbegrenzungsfunktion eines EZA-Reglers nach VDE-AR-N 4110 beschäftigen.
Wie bewerbe ich mich, wenn ich Interesse an genau diesem Arbeitsbereich (oder anderen) habe?
Auf konkrete Ausschreibungen wird derzeit verzichtet. Dennoch haben wir Bedarf und freuen uns über studentische Unterstützung. Dabei möchten wir ausdrücklich Frauen auffordern, sich bei uns zu bewerben. Wir nehmen sehr gern Initiativbewerbungen entgegen, neben dem Bereich Software-/Hardwareentwicklung und Operations/Customer Success gern auch für das Marketing und den Vertrieb. Interessenten können sich unter folgender URL bewerben: https://www.ampere.cloud/unternehmen/karriere/
Wie in jeder Bewerbung, sollte man auch bei uns unbedingt darauf achten, die Motivation für eine Mitarbeit bei ampere.cloud und für den gewünschten Arbeitsbereich hervorzuheben. In der Bewerbung sollte deutlich werden, dass man zu den Aufgaben und zum Unternehmen passt, dass man die notwendigen Erfahrungen mitbringt oder aber zeigen, dass man die Fähigkeit besitzt und wirklich Lust darauf hat, sich auch ohne Vorkenntnisse in bestimmten Bereichen in komplett neue Themenfelder einzuarbeiten.
Ansprechpartner für die Bewerbung ist der Geschäftsführer Florian Strunck, per Mail erreichbar unter florian.strunck@ampere.cloud oder telefonisch unter +49 (0) 30 549 091 439.
Was ist Ihr persönlicher Praktikumstipp für Ihre Kommiliton_innen, damit die Praktikumssuche ein Erfolg wird?
Achtet darauf, nicht allzu spät mit der Suche zu beginnen, habt ungefähre oder besser noch konkrete Vorstellungen davon, was ihr machen möchtet und welche Themen des Studiums euch am besten gefallen und euch am besten liegen. Auch die Nutzung des Angebots des Career Service hat mir persönlich geholfen.
Was ist Ihr persönlicher Praktikumstipp, damit auch das Praktikum am Ende ein Erfolg wird?
Selbstinitiative ist vor allem in einem Startup hilfreich. Man sollte stets engagiert und motiviert bei der Sache sein.