Pilotprojekt: Handlungsorientierung in der Sprachlehre

Im Wintersemester 2024/25 bietet die Zentraleinrichtung Fremdsprachen der HTW (ZE FS) zwei Module an, die praktische Wirtschaftsenglisch-Kenntnisse und -Fähigkeiten durch ‘handlungsorientierte’ Ansätze innovativ vermitteln wollen.

Wann und wo finden die Module statt, und wie heißt die Lehrkraft?

M2W: Mittwoch / 13:45 bis 17:00 / TA Gebäude A 015 LSF-Link

M3W: Donnerstag / 12:15 bis 15:30 / TGS Haus 1a/b 228 LSF-Link

Beide Module werden vom ZEFS-Leiter Stephen Mortimer unterrichtet. Hospitationen durch andere Lehrkräfte werden erwartet. Die Module sind offen für alle HTW-Studierende, die Wirtschaftsenglisch M2W bzw. M3W als Teil ihres Studiengangs absolvieren müssen. Falls es freie Plätze gibt, können auch andere Studierende teilnehmen. Die Belegung erfolgt wie üblich über das LSF.

Was bedeutet ‘Handlungsorientierung’?

Handlungsorientierte Ansätze verzichten auf abstrakte Übungen und setzen auf realitätsnahe kommunikative Szenarien. Konkret für euch heißt das: weniger Lückentexte und Hörübungen, mehr aktive Kommunikation mit euren Kommilitonen.

Das klingt schwierig. Ich weiß nicht, ob mein Englisch dafür gut genug ist.

Ja, das klingt im ersten Moment etwas einschüchternd. Aber: In diesen Modulen lernen wir iterativ statt kumulativ. Das heißt, wir spielen ähnliche Situationen mehrmals durch und lassen mit jeder Iteration neue Kenntnisse einfließen. Bei der ersten Iteration einer Aufgabe werden Vokabeln und Sätze bereitgestellt. Danach könnt ihr entscheiden, inwieweit ihr eure eigenen Ideen einbringen wollt. Somit steuert ihr euer Lernen und könnt gewissermaßen bestimmen, wie sehr ihr euch herausfordern wollt.

Also wir bearbeiten immer wieder die gleiche Aufgabe? Wird das nicht eintönig?

Jein. Die Module bestehen aus drei Blöcken von jeweils vier Wochen. In den ersten drei Wochen bearbeiten wir iterativ ein Szenario, und alle vier Wochen gibt es individuelle Feedback-Gespräche, bevor der nächste Block startet. Obwohl wir das gleiche Setting drei Wochen lang durcharbeiten, wächst von Woche zu Woche unser Verständnis des Szenarios – und damit unsere Fähigkeit, über die Facetten dieser Situation zu sprechen und zu schreiben. Das könnte man als monoton bezeichnen – oder auch als eine realitätsnahe Abbildung von Kommunikation in der Arbeitswelt.

Aber ich kann nicht jede Woche kommen. Was passiert, wenn ich mal nicht da bin?

Nichts. Die jeweiligen Wochen werden so aufgebaut sein, dass eine Teilnahme möglich ist, ohne die Wochen davor direkt erlebt zu haben. Allerdings muss man sagen, dass die Vorteile des iterativen Ansatzes erst dann wirklich zur Geltung kommen, wenn man regelmäßig dabei ist.

OK … aber was ist mit der Prüfung? Ist sie anders als die zentrale Prüfung, die die anderen Wirtschaftsenglisch-Gruppen schreiben müssen?

Ja, in den Pilot-Modulen gibt es andere Prüfungen, die die handlungsorientierten Ansätze der Module widerspiegeln. Es handelt sich um Simulationen von typischen Abstimmungsprozessen aus der Wirtschaft. Im Zuge der Prüfungen werdet ihr Informationen lesen und hören (= Rezeption), entsprechend der Situation bearbeiten (= Mediation) und dann mündlich und schriftlich wiedergeben (= Produktion und Interaktion). Eine intensive Vorbereitung auf dieses Prüfformat findet während der Module statt, und der Erwartungshorizont wird ausführlich mit allen Teilnehmenden im Rahmen der integrierten Feedbackgespräche thematisiert.